Second Round 

Gestern noch die weiten Wanderwege auf Rangitoto Island, heute schon wieder die lange und mittlerweile sehr vertraute Queenstreet in Auckland. 


Die zweite Woche des Sprachkurses startete für mich derweil wieder an einem Dienstag. Insgesamt habe ich also nur 8 Tage die ich tatsächlich in der Schule bin. Wobei, eigentlich sind es dann doch nur 6 Tage, an welchen ich richtigen Unterricht habe, da es an den Freitagen eh nur eine abgespeckte Version gibt.


Also so wirklich gelohnt hat sich der Sprachkurs bis hierher meiner Meinung nach nicht.. Leider.. 

Der Unterricht ist zwar interessant, bringt aber zumindest mich persönlich nicht viel weiter. Insbesondere in Bezug auf meine schlechte Grammatik. Vielleicht liegt's aber auch an mir, wer weiß. Will nur sagen: Erwartet bitte bis hierhin keinen 'native Speaker' von mir wenn ich wieder komme! =D Hoffe aber das es noch besser wird.


Heute gab's dann aber zur Abwechslung einen neuen Lehrer. Dave. Dave ist Chinese, unstrukturiert aber trotzdem witzig.

Wie er teilweise mehr oder weniger zusammenhanglos von Thema zu Thema gesprungen ist, macht Großteilen der Damenwelt aber schon ordentlich Konkurrenz, Respekt! =D


Größter Positiv-Punkt sind und bleiben an der Schule halt die Leute die man kennen lernt bzw. mit denen man im Unterricht sitzt. Heute z.B. sind mit Luis (auch gestern auf Rangitoto schon dabei gewesen), insgesamt vier weitere Deutsche in der Schule dazu gestoßen. Diese werden dann ab morgen am regulären Unterricht teilnehmen.


Auch bei Ihnen gab es vereinzelt Probleme mit der Gastfamilie.

Wobei man sagen muss, dass sie verdammtes Glück im Unglück hatten!


Ihre Gastfamilie hat bei Angaben gegenüber der Orga hier vor Ort gelogen. Um es kurz zu machen: Sie standen tatsächlich auf der Straße. Sie hatten auf der Suche nach der Familie aber schon an einer Tür geklopft und gefragt, ob sie denn hier richtig wären und ob der Nachbar die gesuchte Gastfamilie wäre. Dies wurde verneint, was dann aber folgte kann man wohl als 6er im Lotto in Bezug auf Suche nach einer Gastfamilie bezeichnen. 

 

Nach dem den netten Menschen da hinter der Tür die Situation erklärt wurde, kam das unfassbare Angebot: "Wir würden uns freuen, wenn wir euch helfen könnten und ihr eure Zeit bei uns verbringen würdet." Kurzer Hand auf eigene Faust die perfekte Gastfamilie gefunden und dort aufgenommen worden wie eigene Kinder.

 

Neben den Risiken, welche manch einer hier jetzt vielleicht schon im Kopf hat, überwiegt aus meiner Sicht trotzdem die unfassbare Dankbarkeit und Bewunderung für diesen Schlag von Menschen, welcher einfach zwei junge Menschen aus Deutschland aufnimmt! Einfach so! Ohne das man eigentlich eine Gastfamilie ist! Und dann auch noch bei einem Australier und einer Neuseeländerin = native Speaker! - Well done!

 

Neben den netten und zahlreichen deutschen Klassenkameraden lernt man auch einiges interessantes über die anderen Kulturen - aber ich glaube das habe ich ja bereits erwähnt. Ergänzend dazu ist eventuell noch, dass nicht wirklich alles schön ist was man erfährt..


Beispiel gewünscht?

Das in China ja unter anderem Hund auf den Tisch kommt ist ja den meisten bekannt. Mir war aber die 'Zubereitung' nicht wirklich klar..


Wie Schnitzel gemacht werden, weiß zu Hause vermutlich jeder? Das Fleisch wird mit einem Hammer weich geklopft.... Anders sieht es bei dem Hund nicht aus, mit dem grauenhaften Unterschied, dass der Hund bei lebendigem Leib aufs übelste geschlagen wird um das Fleisch weicher zu machen.. Anschließend wird er erst getötet... 

Mir dreht sich da jetzt noch der Magen um.. 


Wieso ihn nicht erst von seinem Leid erlösen und ihn grundlos quälen? Angeblich würde das Fleisch schnell erstarren, wenn ich es richtig verstanden habe. Ähnlich der menschlichen Leichenstarre.. 


Kultur hin oder her, dass ist wirklich eine Sache die ich einfach nur grauenhaft finde und an welcher ich den entsetzen Blick unseres französischen Veganers zu mehr als 100% nachempfinden konnte!


Immerhin endete der Schultag dann typisch neuseeländisch mit dem Busfahrer. Manchmal möchte man ja gerne die Menschen fragen, ob sie denn ihren Job wirklich mögen den sie da ausüben, wenn man sich teilweise ihre Gesichter anguckt. 

Bei diesem Busfahrer? - Nicht nötig! =D


Das nette "Welcome" ist ja mittlerweile fast Standard.

Die Ansage nachdem er die Tür geschlossen hatte erinnerte aber eher an ein anderes Transportmittel: 

"Hey there, this is your Captain speaking! Please fasten your seatbealts and switch of all of your mobile devices!" gefolgt von einem tiefen, leisen Kichern. =D 


Ich werde nicht müde es zu schreiben, aber die richtigen Neuseeländer muss man einfach mögen für ihre nette und ehrliche Art! :)


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