Working Horror oder doch Hostel?

Um 15:35 erreichte unser InterCity dann just in Time Hastings im weiten Süden der Nordinsel von Neuseeland.

Wir reisten in Rotorua bei stromenden Regen ab und kamen bei stromenden Regen in Hastings an. Na tolle Sache..


Naja auch in Neuseeland kann es schließlich nicht immer gutes Wetter geben, ne?


Kurzer Hand die Regencap's für die Rucksacke und die Regenjacke heraus gekramt und weiter sollte unsere Reise gehen. Unser Ziel das 'Sleeping Giant' Working Hostel.

Also schnell einmal über die Karte geschaut und festgestellt das man vollgepackt erst einmal noch rund 20 Minuten zu Fuß durch den Regen unterwegs ist - immerhin: immer gerade aus! =D


Einige Zeit später und um einiges Wasser schwerer durch den Regen, erreichten wir dann endlich nach fast 1,5 Kilometern das Sleeping Giant.

Von außen machte es auf mich einen relativ guten Eindruck.

Na wenn ich mich da mal nicht täuschen würde..


Am Eingang, welcher hinterm Haus liegt, dann der erste kleine 'Schock'. Wirkte alles in allem eher wie ein Art Schrottplatz für Kleinteile.


Egal. Wird schon nicht so schlimm sein. Hoffte ich..

Aus der Tür kam dann ein freundlich wirkender Mann mit grauem Haar, ich tippe ihn auf Mitte 40. Jason, der Besitzer des Working-Hostels. 


Im Gespräch mit ihm wurde uns dann jedoch immer mehr bewusst, dass es nicht so einfach zu sein schien, wie es telefonisch am Vortag mit ihm vielleicht noch klang.


Wir erfuhren, dass noch rund weitere 30 Leute (!) auf eine Jobvermittlung in seinem Hostel  warten würden. Begründet wurde das damit, dass er erst nächste Woche Mittwoch (eventuell!) neue Arbeit anbieten werden könne.


Außerdem wäre natürlich ein Auto von Vorteil, da immer mehr Backpacker kamen, aber alle ohne Auto. Daher müsse er unter anderem warten, bis mal wieder einer mit einem Auto anreisen würde.


Nichts desto trotz wirkte Jason nicht wie der Typ Mensch, der einen von Grund auf auszunutzen versucht. Aber man kann sich ja auch mal in Menschen täuschen.


Puuuuuh... - oh Wunder - mal wieder anders gelaufen als geplant.. Gestern hatten wir uns noch etwas leicht anderes erhofft. Nach kurzer Diskussion unter uns Dreien, entschieden wir uns dann aber trotzdem vorerst zu einer Besichtigung der eventuellen Schlafplätze...


Mein erste Gedanke: Kinderheim ... 

Fragt mich nicht warum, aber das war das Erste was mir in den Kopf kam als  ich ins innere des Hauses kam. Viele junge Menschen, meist männlich im Alter zwischen 18 - 23. 

Der Aufenthaltsraum wirkte auf mich eher wie zusammen geschustert und alles in allem war es doch ein leichter Schock für mich.

 Als wir uns dann auch noch die Zimmer anschauten, bestärkte sich zumindest
MEIN Gefühl im Magen, hier irgendwie Fehl am Platz zu sein.

 

Jason bot uns mehrere Schlafsäle an, aber lediglich einen, in welchem wir zu Dritt unterkommen konnten. An dieser Stelle vielen Dank an meine beiden Mitstreiter, dass auch diese sich dazu entschlossen zu Dritt zu bleiben.

 

Na das konnte trotzdem was werden..

Graniert wurde das ganze dann noch mit der Information, dass erst heute Morgen ein Laptop aus einem Zimmer, samt Rucksack gestohlen wurde...  


Mal ernsthaft, natürlich kann einem das überall passieren, in jedem Hostel! Aber zur eigenen Sicherheit trägt das nach solchen ersten Eindrücken nicht bei, oder?!


Günstig ist das Hostel, dass muss man ihm lassen.

20,-$ pro Nacht ist sehr wenig im Vergleich zu dem, was man sonst so zahlt. Nichts desto trotz bleibt unterm Strich die Verunsicherung und das unsichere Gefühl.. Wohlfühlen sieht anders aus. 


Es mag komisch klingen, aber wenn ich an so Sachen denke, wie hier meine Sachen zu waschen (Wasche wurde übrigens auch schon mal geklaut), habe ich ich irgendwie das Gefühl, dass sie danach direkt wieder dreckig sind. =D

 

Nun habe ich eben die erste Nacht hinter mir. Der erste Schock ist überwunden, aber trotzdem ist natürlich alles um einen herum immer noch sehr präsent. 

 

Es scheint aber kein Einzelfall zu sein! Von unserer vierten Mitstreiterin, welche den Weg nach Tauranga eingeschlagen hatte, erfuhr ich, dass auch da im Working-Hostel die gleichen Umstände zu herrschen scheinen. Ist demnach sowas wie eine 'Branchen-Krankheit'.

 

Ich weiß nicht was wir heute machen, ob wir uns noch für eine weitere Nacht entscheiden zu bleiben, oder aber ob wir uns ein anderes Hostel suchen. We will see..

 

Außerdem steht heute noch eine Autobesichtigung an. Ein guter Preis - im Verhältnis. Gute Ausstattung wird mit geliefert, aber kauft ihr mal ne Auto das zwanzig Jahre alt ist! =D

Ob das zu früh kommt? Ich weiß es nicht. Wie so oft wird es eine knifflige Entscheidung und am Ende wohl wieder mehr Gefühl als Verstand.

 

Wie sagt mein Papa immer:

"Ob eine Entscheidung die Richtige ist, weißt Du erst wenn Du sie getroffen hast!"

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Silke (Donnerstag, 05 November 2015 10:50)

    Wie wahr ! und " Man macht keine Fehler, sondern lernt dazu"

  • #2

    Papa (Dienstag, 10 November 2015 10:33)

    Mein lieber Sohnemann. Es kann so nicht weitergehen. Du musst den einen Ring endlich zerstören, sonst bricht die Koksproduktion zusammen