Meine Damen, meine Herren! - Willkommen im Auenland!

Zu einer Reise nach Neuseeland gehört meiner Meinung auf jeden Fall ein Besuch bei Bilbo, Frodo und Sam! Genau dieser stand heute bei mir auf dem Plan!

Auch eins der absoluten Highlights - nicht nur für
Herr der Ringe Fans! :)


Gestern noch die Waitomo Caves mitgenommen, heute schon bei Bilbo und Frodo zum Kaffee. Ich hatte gehört, dass sich entweder die erste oder aber die letzte Tour anbieten würde. Einfach aus dem Grund, da dort noch nicht soo viele Touristen unterwegs sein sollten. Dementsprechend ging es heute abermals relativ früh los – Abfahrt um 07:45.

 

Pünktlich machten wir uns dann auf unsere einstündige Reise nach Matamata, in welchem Hobbiton liegt. Genug Zeit um sich noch einmal die Bilder von gestern vor Augen zu führen und ein paar Notizen in mein kleines Büchchen zu schreiben – bloß nichts vergessen! =D


Gegen kurz vor 9:00 erreichten wir dann den Eingang zum Filmset, nördlich von Rotorua. Zu früh, aber besser das, als den Bus zum Set zu verpassen! Nach kurzer Wartezeit ging es dann endlich in den Bus, welcher uns zur Filmkulisse fahren sollte. 


Auf der Fahrt wurden wir schon mit ein paar Details rund um die Entstehung und das Entdecken des richtigen Drehorts informiert. So erfuhr ich unteranderem das Peter Jackson den Farmer inbrünstig überzeugen musste ihn erst mal auf das Farmland zu lassen oder aber z.B. dass das Land, auf welchem sich das Set befindet, immer noch in Privathand ist.


Es gehört nach wie vor der Alexander Familie. Er ist nebenbei bemerkt, auch der Besitzer des Unternehmens, welches die Touren veranstaltet. Natürlich sind Warner Bros und Peter Jackson als Partner mit im Boot und kassieren saftig mit. 


Nach weiteren 15 Minuten, in welchen wir 2 Schiebetore passierten (damit die umher springenden Schafe nicht die Weiden verlassen / wieso die aber auch nicht einfach elektrisch sind bei dem Verkehrsaufkommen mit den Bussen jeden Tag, habe ich auch nicht begriffen!), erreichten wir unser Ziel - Hobbiton. Leider darf man da nicht einfach alleine quer durch die Gegend springen, sondern muss stur der Tour folgen..


Schade.. Aber mit unserem Guide Paul erhielten wir interessante Hintergrundinformation! Kleine Auswahl gefällig? Aufgepasst – los geht’s:

 

  • Die Feier, anlässlich Bilbo’s Einhundertelfsten-Geburtstages gab es ja die jedem bekannte große Feier. Unteranderem gab es 100 Statisten, welche die Gäste spielten. Bei Großteilen der Statisten handelte es sich um Familienangehörige der Filmstars, Crewmitglieder oder Technikleute.

  • Für den gesamten Dreh herrschte über dem Filmset ein absolutes Überflugsverbot! Jeder der dieses brechen sollte, würde auf Lebenszeit seine Fluglizenz verlieren! Zwei Piloten brachen die Regeln und überflogen das Set trotzdem mit der Konsequenz, dass sie tatsächlich ihre Lizenz verloren! Doof war nur… Es waren zwei Piloten, welche auch für die Filmcrew arbeiteten. Und es waren zu diesem Punkt die EINZIGEN Piloten, die frei waren um das ganze Equipment von A nach B zu transportieren. Der Entzug der Fluglizenzen hielt nur wenige Stunden und wurde dann wieder aufgehoben! =D Verrückt!

  • Das die HdR-Reihe ja fanatische Fans hat, ist ja durchaus bekannt. Das es aber tatsächlich SO fanatische Fans gibt war mir zuvor nicht bewusst: 
    Paul erzählte uns von zwei Freunden die nach dem Besuch in Hobbiton nach Wellington zu dem Goldschmied gereist sind, der auch den originalen Filmringe angefertigt hat. Dort kann man unter anderem auch Duplikate kaufen. Gesagt getan, für 800$ wurde eine exakte Kopie des einen Ringes gekauft. Bis hierher ja nichts besonderes, das unglaubliche kommt jetzt! 
    Die Beiden charterten sich einen Helikopter und flogen mit diesem über den Ngauruhoe (liegt in Taupo), welcher auch als der "Schicksalsberg" von Mittelerde bekannt ist! Ich denke ihr könnt euch vorstellen was jetzt kommt?.. 
    Die Helikopter-Tür wurde in luftiger Höhe über dem Berg geöffnet und der Ring wurde in dem Krater des Berges geworden - eben genau wie Frodo und Sam im letzten Teil! 
    Das Bekloppte an der Sache ist nur, dass sich im Krater keines Wegs Lava wie im Film befindet, sondern einfach nur unwegsames Geröll! Paul gab uns also den Tipp eventuell mal mit einem Metalldetektor durch den Krater zu rennen -auf der Suche nach einem 800$ teuren Ring! =D 

  • Erinnert ihr euch an die Szene, in welchem Gandalf sich im ersten Teil der Herr der Ringe den Kopf stößt in Bilbo’s Wohnung? Diese Szene war so NIE geplant, Ian McKellen (Gandalf) spielte aber einfach weiter. Diese Szene gefiel Peter Jackson so gut, dass er sie einfach im Film lies!

  • Wo wir grade bei Bilbo und Gandalf sind, leider sind die Höhlen alle nur „Fake“. Fake in dem Sinne, dass dahinter nur zirka 1-2 Meter freier Raum sind, mehr nicht. Die Innenleben werden im Studio nachgebaut, aber da wird es interessant. Es gab meist 2 Set’s. Eins in Normalgröße und eines in kleinerer Version. Dies hatte den einfachen Grund, dass man so optisch die Hobbits kleiner und die Menschen größer wirken lassen konnte. Gandalf lief also durch die kleine Variante, während Bilbo durch die „normale“ Variante geflitzt ist. (Ähnliches gilt übrigens für die Hobbithöhlen! Seht ihr im Vergleich zu mir an den Fotos! =D)

    Zweiter Trick ist einfach nur eine andere Perspektive! Verändert man die Perspektive wirkt vieles komplett anders. Steht also Gandalf im Vordergrund, wurden die Hobbits meist ein paar Meter weiter hinten positioniert und wirkten so kleiner.

  • Apropos Hobbithöhlen bzw. Nachbauten in Hobbiton.
    Unser Guide berichtete uns von einer Tour als es plötzlich stark anfing zu hageln. Wer mal ein Hagelkorn abbekommen hat weiß, dass es angenehmere Sachen gibt. Was machte Paul also mit seiner Gruppe? Er zwängte sie in den 1-2 Meter großen Hohlraum hinter der Tür. =D Eng - aber passte soweit auch, eine Minute später kam dann aber noch eine Gruppe von 50 (!) Leuten an der Tür vorbei und wollte auch noch mit rein. =D Half aber alles nichts, Paul musste sie weiter schicken. =D 

  • Jaja die schönen Hobbithöhlen. Je höher man in Hobbition wohnt, desto angesehener ist man nebenbei bemerkt! Somit ist Bilbo mit seinen 111 Jahren einer, wenn nicht der angesehenste Bewohner von Hobbition.

  •  Am Ende der Reihe sieht man wie Sam und Rosie zwei Kinder haben. Das Baby, welches Rosie hält ist tatsächlich ihres! Die zweite etwas ältere Tochter ist tatsächlich „Sams’s“ Tochter. Spannend wie hier alles zusammen gewoben wurde. :)

  •  Noch mehr Insider-Wissen?
    Okay: Natürlich gab es nicht nur Infos zu den großen Filmstars, sondern auch viele Infos zum herrichten des Filmsets. So gab es tatsächlich einen Mitarbeiter, welcher jeden Morgen Wäsche an die Wäschleine über Bilbos Haus aufhängen musste und Abend wieder abhängen. Wieso das Ganze? Die Antwort ist so einfach wie auch witzig. Im Film soll es natürlich so aussehen, als ob in diesem Ort tatsächlich gelebt wird. Vieles kann man mit Farben oder Spezialefects einrichten, aber platt getretenes Grass? Eher nicht! =D Sinn und Zweck war es also, den Weg durchs Gras so aussehen zu lassen, dass man wirklich denken könnte, dass Bilbo jede Woche seine Wäsche mal gewaschen hätte.

Echt klasse was man erfährt wenn man mal selbst vor Ort ist!

Was noch auf fiel war, dass unser Guide Paul uns viele Szenen am exakten Drehort zeigte, dass erstaunliche nur: Der Weg wie er im Film ist, ist nicht zwangsläufig identisch mit dem der Wirklichkeit. So wurde kurzer Hand sich einfach alles passend geschustert wie es am Besten aussieht. =D 


Zum Abschluss unserer Tour ging es dann noch auf ein Getränk in den berühmten Grünen Drachen! 

 

Im Inneren kommt man sich zeitweise wirklich wie im Film vor, alles ist sehr liebevoll gestaltet und man riecht förmlich das Kraut der Hobbits durch den Pub ziehen. :)

 

Jeden Moment könnte ein kleiner Hobbit, Merin oder Pippin durch die Tür maschieren und nach einem Krug Met fragen! =D


Die einzigen beiden Sachen, welche die Stimmung leider etwas getrübt haben, waren zum einen das Wetter, was leider anfangs nicht perfekt war und am Ende unser Tour erst richtig gut wurde! Und das andere waren wirklich die vielen Touristen. Es hatte zwischen zeitlich echt den Eindruck einer Massendurchschleusung.. Doof, aber was will man machen.. Ein Foto ohne Touris ist teils echt schwer möglich, aber mir eventuell beim ein oder anderen Foto trotzdem gelungen! :) 

 

Noch ein kleiner Wermutstropfen war, dass zur Zeit die Mühle renoviert wird und daher das Wasser im See abgesenkt werden musste.. Auch die Mühle konnte ich somit nicht in voller Bracht genießen. Egal - ein Grund mehr noch mal das Set zu besuchen! =D 

 

Ich kann also sagen, ich bin wirklich am Ort gewesen, an dem alles entstanden ist! :)

 
Was bleibt mir nach diesem ereignisreichen Tag?

 

Ich stand vor Bilbo’s Haustür, habe gesehen wo er sich rennend und springend auf seine lange Reise gemacht hat, bin an der selben Stelle in die Luft gesprungen, an welcher auch die kleinen Kindern aus „die Gefährten“ bei Gandalfs erstem Feuerwerk in die Luft gesprungen sind (nur 16 Jahre später =D), stand vor der großem „Partytree“ im Zentrum des Tales und habe einen Krug im „Green Dragon“ getrunken.

Ich glaube ich kann mit Recht behaupten – ich war tatsächlich einmal im wunderschönen Auenland! :) 


Wenn ich es zeitlich schaffe: Folgt noch natürlich noch eine kleine Galerie über den heutigen Ausflug und eventuell ein paar bewegte Bilder aus Hobbiton! Aber erwartet nichts großes, eher nur behelfsmäßig gefilmt nur um irgendwas drauf zu haben. =D Dafür ist die Tour mit seinen zwei Stunden - und nur anderthalb davon tatsächlich vor Ort - einfach zu kurz..


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