Jede Reise hat ein Ende..

Erneut ist eine weitere Woche ins Land gegangen. Eine weitere Woche ist man wieder in heimischen Gefilden unterwegs und nach und nach stellt sich doch tatsächlich wieder der Alltag ein.

Die altgewohnten Handgriffe sitzen wieder immer besser und die vergangene Reise wirkt rückblickend noch schöner..

 

Ich habe es mir zum Ziel gesetzt diese Seite und speziell meinen Blog komplett und vollständig zu machen. Das heißt wiederum das wohl der letzte Teil meiner fast siebenmonatigen Reise noch aussteht: Die Rückreise von Nadi über Seoul in Südkorea bis hin zurück nach Frankfurt. 

 

Wenn ich mich nicht ganz irre habe ich die groben Reisedaten ja bereits in einem anderen Eintrag angerissen, aber heute vervollständige ich diesen letzten Abschnitt meiner Reise und lasse ein bisschen tiefer blicken. 

 


Abflug aus dem Paradies:

Die Überschrift ist als mehr zu verstehen als lediglich ein Abschied von strahlendem blauen, kristallklarem Wasser. 

Viel mehr ist es auch ein Abschied von einem "menschlichen" Paradies.

 

Ich kann im Grunde nicht oft genug betonen, wie sehr es mich gefreut und auch weiter gebracht hat, so nette Menschen wie die Einwohner von Fidschi kennen lernen zu dürfen.

 

Das spiegelte sich selbst noch am Abfertigungsschalter am Flughafen in Nadi wieder wo ich mit einem breiten und ehrlich gemeintem Lächeln bedient und verabschiedet wurde!

 

Diese Menschen muss man einfach gern haben, so viel Freundlichkeit würde mir auf meiner Heimreise wohl nicht erneut entgegen schlagen.

 

Weiter ging meine Reise also, ein vorletztes Mal in den Flieger steigen. Vorbei an den Plätzen der Reichen und Schönen bis in die Klasse der "gewöhnlichen" Menschen.

 

Aber auch hier kann ich erneut nur sehr positives über meine Airline berichten. Auch wenn mir für ein vollständiges Urteil einfach der Vergleich zu einer anderen namenhaften Airline fehlt kann ich nahezu nur positives über Korean Air weitergeben. 

 

So kam es, dass mein "Entertainment-System" nicht funktionierte selbst nach mehrmaligen Neustarten der Sitzreihe. 

 

Ohne große Umschweife wurde mir sofort ein "Ausweichplatz" angeboten. Nach mehrmaligen Entschuldigungen hatte ich dann einen neuen Platz direkt am Notausgang. Somit auch mit viel mehr Beinfreiheit. 

 

Zwar war es da etwas kälter, aber ich wurde auch ohne zu fragen mit Decken geradezu zu geschmissen. Außerdem muss ich wohl nach mittlerweile 6 Stunden Flug einen relativ müden Eindruck gemacht haben. So bekam ich dann noch eine paar Ohrstöpsel und eine Schlafmaske. Trotz allen Bemühungen ist ein Flugzeug halt kein Ort für mich an dem ich Schlaf zu finden scheine..

 

Was macht man also in der Zwischenzeit? Genau, man vertreibt eben diese sich mit ein paar Filmen aus der Bordeigenen Mediathek. Nach dem neusten James Bond und dem neusten Teil der Star Wars Saga waren dann die Highlights der letzten Bundesliga Saison dran. Irgendwann hat man aber auch vom ständigen Filme gucken genug und ich schwenkte auf Musik um.

 

Dementsprechend zerknittert schlug ich dann pünktlich in Seoul ein. Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen noch die Stadt ein bisschen zu erkunden - hehehehe.. Denkste!.. 

 


Ankunft in Seoul:

Nachdem ich nahezu einmal über den kompletten Flughafen gescheucht wurde kam ich endlich bei der Einreisebehörde auf einer unteren Etage an.. 

 

Das Positive: Ich bekam kostenfrei ein Hotelzimmer seitens der Airline gestellt, da ich ja gut 19 Stunden Stop-over-Zeit in Seoul hatte. Dafür war der Ablauf alles andere als Kundenfreundlich.. Aber nun gut, dafür kann die Airline ja nur bedingt was. 

Nach einer gigantischen Schlange und gut 45 Minuten später war ich also endlich eingereist in Südkorea!

 

Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich resigniert fest, dass es das dann wohl gewesen war mit einem Ausflug in die Stadt.. Also halt nur Hotel. Egal. Komm ich halt noch mal wieder.

Was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wissen konnte war, dass mein Hotel anders als angenommen eben NICHT nah am Flughafen lag sondern viel eher mitten im Stadtzentrum von Seoul!

 

Klingt ja erst einmal sehr praktisch! So hätte ich mir immerhin den Zug in die Stadt und wieder zum Flughafen gespart. Tja, wenn da nicht die vermaledeite Müdigkeit wäre nach einem 10 Stunden Flug. Zudem dauerte die Fahrt ins Hotel dann noch einmal kraftraubende 60 Minuten. Natürlich konnte ich auch da nicht schlafen. 

 

Nach einer gefühlten Ewigkeit, die mir länger als 60 Minuten vor kam, erreichten wir endlich das Hotel im Zentrum. Und was ich soll ich sagen, für einen kurzen Augenblick war meine Müdigkeit erst einmal wie weggeblasen - warum? Das Hotel!

 


Wohnen wie die Könige:

Seoul Royal Hotel

Ja, der Name ist durch aus Programm! Ich kam mir durchaus ein bisschen schäbig vor in diesem extrem guten Hotel. Treckinghose und Mulitfunkitionsshirt an, ja ich bin dann heute mal der Assi vom Dienst! =D Die Mitarbeiter ließen sich jedenfalls nichts anmerken sondern schienen den seltsamen Anblick unserer Reisegruppe bereits gewohnt zu sein! =D 

 

Nichts desto trotz fühlt man sich erst mal nicht besonders wohl in einem solchen Hochglanz Hotel anzukommen und sich vollkommen unpassend gekleidet zu fühlen! Aber sei's drum, konnt ich ja jetzt auch nicht ändern.

 

Ich bekam meine beiden Schlüsselkarten und wurde angewiesen, dass selbstverständlich ein Abendessen und ein Frühstück mit zu meinem Aufenthalt gehören würde. Na das konnte ja was werden! :)

 

Also geschwind auf's Zimmer und erst mal ein wenig Frisch machen! Das Zimmer war zwar ein bisschen eng, aber dafür umso geschmackvoller und wärmer eingerichtet. 

 

Wieso ich jetzt hier gerade ein Bild vom Badezimmer samt Toilette rauf stelle und nicht vom Zimmer?

 

Na ja, die Toilette war wenn man so will mein Highlight! =D  Oder habt ihr allen ernstes schon mal ein Klo mit Fernbedienung gesehen?! Kein Scherz! Direkt neben der Toilette klemmte eine Art Tastentablet. Neben grundlegenden Funktionen wie der Spülung konnte man unter anderem die "Sitztemperatur" oder sogar die "Wassertemperatur" einstellen!? 

 

Verrückt was in Asien scheinbar alles so Standard ist - für mich war es jedenfalls eine neue Erfahrung und im ersten Moment durch aus Amüsant! =D 

 

Nach einem kurzen Check des Zimmers ging es für mich hinauf ins oberste Stockwerk. Samt atemberaubenden Ausblick über Seoul gab es dann noch ein äußerst leckeres Abendessen in Form von Suppe, Salat und Hauptspeise. Wohlgemerkt: Alles auf Kosten der Airline!

 

Wie oben angemerkt, im Grunde wollte ich ja noch einen Blick in die Stadt werfen.. Mit einem anderen Blick auf meine Uhr und meine Verfassung entschloss ich mich für die Alternative: Dusche. 

 

Gegen 22:00 Ortszeit lag ich dann auch zeitig im mehr als bequemen Bett und war unfassbar glücklich endlich ein bisschen Schlaf zu finden!!

 

Den Wecker auf 08:30 gestellt und natürlich zuvor auf die AKTUELLE Ortszeit geändert. Wach war ich dann aber doch schon um kurz nach 07:00. Mal ein bisschen durch's Fernsehen gezappt um festzustellen das auch hier in Korea fast genau der selbe Mist läuft wie bei uns auch. Na gut, so einen Blödsinn wie bei RTL nachmittags läuft blieb mir hier immerhin erspart. 

 

Tatsächlich gab es aber auch einen Sender der das letzte Spiel des FC Bauern gegen den VFB in mieser Qualität und mit englischem Kommentator übertrug. 

 

Dementsprechend Fernseher aus, wieder rein in die Klamotten, die paar Dinge wieder zusammen räumen und erneut hinauf in den obersten Stock um das Frühstück zu genießen. Dieses mal aber bewaffnet mit der Kamera.

 

Ja was soll ich dazu noch sagen? Das Frühstück war einfach auf ganzer Linie fantastisch!

 

Eine riesige Auswahl an Gepäck, Marmelade, Müsli, Joghurt, Säften oder aber Wurst und auch Fisch. Dazu noch dieses Ambiente und dieser Ausblick, was möchte man da an einem Morgen wie diesem mehr? 

 

Hinzu kamen noch die freundlichen und sehr aufmerksamen Mitarbeiter. Interessanterweise jedes Mal mit einer leichten Verbeugung wenn man sich bedankte oder etwas haben wollte. Eben die gleichen guten und zuvorkommenden Manieren wie die Landsleute der Airline im Flugzeug. :)

 

Das dies aber absolut keine Selbstverständlichkeit oder aber koreanischer Standard ist, sollte ich nur wenige Stunden später erkennen.

 

Check-Out war gegen kurz vor 10:00 und so ging es dem Zeitplan folgend pünktlich zurück zum internationalen Flughafen.

Da mein Gepäck gestern direkt verladen wurde konnte ich also nur mit meinem Handgepäck bewaffnet die Reise durch die Sicherheitskontrollen antreten. Dies verlief immerhin dieses Mal deutlich einfacher als noch am gestrigen Tag.

 


Letzter Flug der Tournee:

Wie versprochen: 
Die babyblaue 747! :)

Auch der dortige Einstieg verlief im großen und ganzen Reibungslos. Einzig eine riesige Reisegruppe von älteren koreanischen Damen ging mir auf gut Deutsch dermaßen auf den Sack, dass ich kurze Zeit durch aus daran interessiert war meinen Kamerastab zum Schlagstock umzufunktionieren!

 

Was da teilweise leicht geschupst und auch vorgedrängelt wurde passt auf keine koreanische Kuhhaut mehr! Umso froher war ich dann also, als ich endlich im mittleren Teil der Kabine meinen Platz gefunden hatte und auf den Take-off wartete. 

 

Eben dieser ließ dann doch enorm auf sich warten und so hoben wir dann mit einer deutlichen Verspätung von fast 45 Minuten von koreanischem Boden ab.

 

Yeihaa, erneut gut 11 Stunden Flug vor der Brust! Mittlerweile muss ich ernsthaft über "Langstreckenflüge" von Deutschland nach Kanada oder in die Staaten herzhaft Lachen!  Süß, diese 7-8 Stunden an die Östküste!

 

Der Flug wurde dann von meiner Seite ähnlich verbracht wie der letzte am vorangegangenen Tag: Filme, Musik und der Versuch an ein bisschen Schlaf zu kommen. Letzterer scheiterte wie gewohnt vergeblich.

 

Während ich während des Fluges von Nadi nach Seoul nahezu ausschließlich über Wasser geflogen bin, hieß es heute die unendlichen weiten der Mongolei zu überblicken. 

 

Hinweg ging zunächst über Peking und dann Ulaanbaatar. Einige Zeit später schrabten wir an Moskau vorbei und endlich erreichten wir den europäischen Luftraum!

 

Irgendwo sehr witzig wenn man sich überlegt, dass man im Großraum Berlin bereits in den Sinkflug geht. Gut, bei fast 13 Kilometern Höhe dauert das schon ein bisschen wenn man auf eine angenehme Art und Weise runter kommen möchte.

 

So ging es dann immer näher ran an die Heimat und zurück zum Startpunkt meiner Reise. Irgendwie nicht vorzustellen, dass man in nur wenigen Minuten mehr seine Freundin und seine Familie wieder sehen würde! Dafür war die Zeit am anderen Ende der Welt einfach zu lang und man war einfach zu weit weg von all dem! 

 

Dann kam endlich die butterweiche Landung im erstaunlicherweise trockenen Frankfurt? Gut, dieser Umstand änderte sich nur wenige Augenblicke später als eine Gewitterfront quer über den Flughafen zog. 

 

Nach erneutem Warten ging es dann auch endlich für mich hinaus aus dem Flieger und zurück auf deutschen Boden! 

Irgendwo wollte sich mein breites Grinsen nicht vom Gesicht lösen.

 

Selbst dann nicht, als ich bei den extremst unfreundlich und grimmig dreinblickenden Zollbeamten bei der Passkontrolle vorbei kam. Auf das freundlich entgegen geschmetterte: Schönen guten Tag! verbunden mit einem breiten Grinsen erhielt ich nur ein genervtes Zucken des Kopfes - Jaja und ich dachte mir nur: WILLKOMMEN IN DEUTSCHLAND! Traurig, aber wahr..

 

Überall auf dem Planeten sind Gepäckwagen übrigens kostenfrei: Nur bei uns in Deutschland darf man natürlich erst mal wieder einen Euro einschmeißen damit man so ne doofen Karren bekommt.

 

Besonders gut durchdacht, da BESTIMMT alle ausländischen Gäste Euro mit sich führen und noch bestimmter Euro MÜNZEN. Der Planer gehört geohrfeigt, aber gut, nicht aufregen, zum Glück hatte ich durch einen doofen Zufall noch ein Eurostück parat und konnte mir einen Wagen "kaufen".

 

So stand ich zwar gut ausgerüstet aber vergeblich wartend am Band und hielt nach meinem schwarzen Flightcover ausschau. Nach einigen Minuten sprach mich eine Flughafenmitarbeiterin mit meinem Namen an. 

 

Völlig perplex auf Grund dieser Tatsache, verwies sie mich drauf, dass mein Gepäck so eben beim "Sperrgepäck" angekommen sei? =D 

 

Nach dem ich mich bedankt hatte und zu guter letzt dann doch mein Gepäck aufladen konnte ging es für nach fast 43 Stunden auf Rückreise endlich um die letzte Kurve hinein in die Ankunftshalle. 

 

Endlich wieder in der Heimat und endlich wieder umgeben von den so lang getrennten Lieben. :) Komisches Gefühl, dass genau an diesem Punkt meine Reise dann wirklich ihr Ende gefunden hat. Es würde noch mehr als zwei Wochen dauern bis ich mich wirklich wieder angekommen fühlen würde..

 


 

That's it! Der letzte Satz trifft es wirklich. Es braucht doch einige Zeit bis man sich wieder richtig zu Hause fühlt. Das liegt aber nicht daran, dass die Familie oder die Freunde einen vielleicht weniger mögen oder doch nicht wirklich vermisst haben.


Viel mehr liegt es einfach an einem selbst. An dem was man alles erlebt hat und daran, dass man einiges an Zeit benötigt, um das Erlebte fürs erste ein bisschen verarbeitet zu haben.

 

Wer sich unter dem beschriebenen Gefühl von mir nichts vorstellen kann, dem möchte ich es versuchen noch ein bisschen genauer zu erklären:

 

Es kommt einem alles so vertraut und bekannt vor, auf der anderen Seite fühlt man sich in diesem Umfeld aber absolut fremd und vollkommen fehl am Platz. 

 

Klingt komisch, ist aber so. =D

Dieses Gefühl verliert sich aber mehr und mehr und wird beschleunigt dadurch, dass man viel Zeit mit seiner Familie und seinen Freunden verbringt. Eben das man merkt, dass man nach wie vor dazu gehört, auch wenn man für einen so langen Zeitraum nicht da war.

 

Ich für meinen Teil kann jedenfalls nur mit den folgenden Worten schließen:

 

Ich bin mehr als glücklich darüber diese Entscheidung und diesen Weg für mich getroffen und gewählt zu haben. Jeder der sich mit dem selben Gedanken trägt kann ich es nur wärmstens ans Herz legen denn, wenn ihr es niemals probiert werdet ihr es auch niemals komplett für euch ausschließen können. Ich habe nahezu nur positive Erfahrungen gemacht und würde die grundsätzliche Entscheidung jederzeit wieder so treffen.

Darüber hinaus bin ich dankbar für jeden den ich auf meiner Reise treffen und kennen lernen durfte!

Bekanntschaften bzw. die Freundschaften die man aus solch einer Reise mit nimmt sind mehr wert als jegliches materielle Souvenir oder auch als jedes Foto oder Video! Ob von diesen viele Bestehen bleiben hängt natürlich auch viel von einem selbst ab, ich jedenfalls werde mein Möglichstes tun um sie für die größte Zeit meines Lebens zu behalten.